VIER PFOTEN warnt vor Gefahren für Mensch und Tier
Jahr für Jahr wird in Europa mit Millionen von Hundewelpen gehandelt. Oft werden die Tiere auf Kleinanzeigenseiten oder Social Media Plattformen wie Facebook oder Instagram erworben. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN warnt nun mit ihrer «Schnell bestellt. Krank geliefert.» – Kampagne potenzielle Käufer:innen vor den Risiken des Online-Welpenhandels. Die Kampagne soll vor dem Kauf eines Welpen informieren und hilft somit, den illegalen Welpenhandel in Europa zu unterbinden.
Einen Welpen online zu kaufen, geht einfach und schnell. Doch ein Grossteil der Tiere wird illegal aus Osteuropa importiert und mit gefälschten Papieren verkauft. Die Welpen sind oft bereits krank und ihre Behandlung verursacht hohe Kosten für die neuen Besitzer:innen – so wird aus einem vermeintlich erfreulichen Anlass schnell eine Qual für Mensch und Tier.
Illegal importierte Welpen haben häufig gefälschte Papiere. So wird die wahre Herkunft des Tieres und die Identität des Verkäufers verschleiert. In manchen Ländern müssen neue Besitzer:innen ihre Hunde entweder in Quarantäne geben oder einschläfern lassen, wenn es sich um einen illegalen Import handelt.
Zoonose-Krankheiten wie Tollwut, Ringelwürmer oder Parasiten können auch auf Menschen und andere Haustiere übertragen werden. Umfangreiche Nachforschungen anzustellen, die richtigen Fragen zu stellen und die korrekten Unterlagen zu besorgen, kann potenziellen neuen Besitzer:innen helfen, die Risiken, die der illegalen Welpenhandel mitbringt, abzuwenden.
Steigende Nachfrage bei Welpen während der Pandemie
Die wachsende Nachfrage nach reinrassigen Welpen in Westeuropa, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, hat nicht nur die Anzahl der gezüchteten Tiere in regulären Betrieben erhöht. Auch sogenannte Welpenfarmen in Ländern wie Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Rumänien boomen. Produzent:innen in diesen Ländern beliefern in erster Linie Welpenhändler, die die Hunde schliesslich auf Kleinanzeigenseiten oder Social Media Plattformen verkaufen. Diese Plattformen erlauben es den Verkäufer:innen, ihre Geschäfte anonym und nicht nachverfolgbar abzuwickeln, sodass sie auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn etwas schiefgeht.
Opfer des illegalen Welpenhandels teilen ihre Erfahrungen
Laura K. aus Deutschland und Richard A. aus Grossbritannien zählen zu jenen, die eine schmerzhafte Erfahrung mit dem Online-Kauf eines Welpen gemacht haben. Ihre Welpen starben auf tragische Weise nur kurz nachdem sie sie mit nach Hause gebracht hatten. Ihre persönlichen Geschichten machen den illegalen Charakter des Welpenhandels noch deutlicher, und zeigen auf, wie schwer die Folgen für Mensch und Tier sein können. Mehr zu Lauras und Richards Geschichten erfahren Sie hier.
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